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Autor: Rudi alias „Das letzte Einhorn?“

31.03.2008

Das Geheimnis vom fröhlichen Karl

Es war einmal vor langer Zeit oder ist es gestern oder heute. Da hat sich folgende Geschichte zugetragen.

Auf den Feldern rund um Leopoldsdorf lebte ein emsiger Kobold, der sich auf jede Menge Heilkräuter und Salben verstand. Wenn Kinder lauter rote Flecken hatten, weil sie beim Spielen wieder einmal durch Brennesselstauden gelaufen waren, suchten die Eltern mit ihnen den Karl auf – so hieß unser Kobold nämlich, von dem ich hier erzähle. Karl schaute sich die Flecken an und trieb dabei mit den Kindern allerlei Späße. Dann versorgte er sie mit einer Salbe und schon bald – wenn nicht sofort – hörte das Jucken und Brennen wieder auf. Mancher hat behauptet, dass die Heilkunst des „fröhlichen Karl“ – so nannten ihn die Leute – eigentlich schon in den Späßen und lustigen Geschichten lag, die Karl so gerne machte und erzählte, und die Salben und Heilkräuter dann kaum noch Arbeit hätten.

Einer besonders eigenwillige Frau, die immer alles besser wissen wollte, und gar nichts von dem, was Karl verordnete gut fand, soll er einmal Putenkäse verordnet und sie damit sogar von ihrer Besserwisserei geheilt haben. Stellt Euch einmal vor, wie diese Frau zum nächsten Bauern im Dorf ging, der solche Puten oder Truthennen züchtete, und dort Putenkäse verlangte. Vermutlich ließ er sie die Pute selber melken, um Milch für den Putenkäse zu bekommen. Das wird wohl gar nicht geklappt aber dafür für umso mehr für Gelächter gesorgt haben. Ob die Frau auch von ihrem Ausschlag geheilt wurde, ist nicht überliefert – auf jeden Fall hat sie Karl deshalb nie mehr aufgesucht.

Ja ja ... Karl kannte die Menschen, aber es saß ihm auch immer der Schalk im Nacken.

Karl konnte sehr viele Krankheiten heilen und im Notfall flickte er auch schon mal wieder jemanden zusammen, der sich beim Umgang mit scharfen Klingen geschnitten hatte oder beim Laufen auf die Nase gefallen war. Eine Krankheit, die ich durch einen Zeckenbiss hatte, konnte er ganz schnell wieder mit seinen Heilkräutern aus mir austreiben.

Vom fröhlichen KarlAber Karl hatte noch ein ganz besonderes Geheimnis. Und einmal, als ich ihn danach fragte, erzählte er mir davon, obwohl er sonst nie darüber sprach:

Da war nämlich Moni - Karls Frau. Sie war kein gewöhnlicher Kobold sondern eine der seltenen Kobold-Feen. Und sie war das eigentliche Geheimnis. Mit ihrer Fürsorglichkeit sorgte sie stets für die gute Laune Karls, die so wichtig war im Heilungsverlauf seiner Patienten. Moni war den Leuten aber auch durch ihre Musik bekannt, die uns fröhlich Tanzen aber auch friedlich träumen ließ. Und wer mit ihr musizierte, konnte nicht nur viel lernen, sondern hatte auch jede Menge Spaß dabei. Moni war sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen sehr beliebt.

 Wunde Füße durchs lange Gehen, konnte Moni übrigens viel besser versorgen und heilen als Karl. Und wenn Karl mal ein Heilkraut für eine Krankheit nicht kannte, dann suchte er bei seiner Moni Ruhe und Entspannung. Und meistens fand er dort auch die Lösung für das Problem.

Welch besondere Musik Moni aber für ihren Karl machte, um ihn in seiner Fröhlichkeit und Heilkunst zu stärken, können wir wohl kaum erahnen und bleibt wohl immer Karls Geheimnis.

Ja – das ist die Geschichte vom fröhlichen Karl und seinem Geheimnis. Ob es eine wahre Geschichte ist? Nun so mancher Kobold und so manche Fee sollen schon Menschengestalt angenommen haben. Schaut Euch einmal genau um – vielleicht begegnet Ihr ja sogar einmal Moni und ihrem fröhlichen Karl.


gewidmet Moni & Karl
 
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